Bist du ein narzisstischer Elternteil? Die Eigenschaften von narzisstischen Eltern

Vielleicht hast du schon einmal von den Begriffen „narzisstischer Elternteil“, „narzisstische Mutter“ und/oder „narzisstischer Vater“ gehört.

Es gibt beliebte Online-Communities, in denen Erwachsene und Jugendliche Unterstützung von anderen suchen, die glauben, von Narzissten aufgezogen worden zu sein.

Mit der weit verbreiteten Verwendung des Begriffs „Narzisst“ können Eltern und Kinder leicht missverstehen, was er wirklich bedeutet. Woher weißt du, ob du von narzisstischen Eltern aufgezogen wurdest? Und bist du selbst ein narzisstischer Elternteil?

Dieser Artikel bietet eine klare Definition der narzisstischen Erziehung, ihrer Anzeichen, Diagnosen, gemeinsamen Merkmale und Handlungen.

Es erklärt die Auswirkungen dieses nachlässigen Erziehungsstils auf Kinder und Ratschläge, wie du dich um deine psychische Gesundheit kümmern kannst, wenn du von narzisstischen Eltern erzogen wurdest.

Schließlich bietet es einige gesunde Kommunikationsstrategien und Methoden, wie man kein narzisstischer Elternteil wird, damit man den Kreislauf des Missbrauchs mit seinen eigenen Kindern stoppen kann.

Was ist Narzisstische Erziehung vs. Narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPD)?

Narzissmus ist definiert als eine Persönlichkeitsstörung, die auf einem Spektrum von Gefühlen extremer Selbstherrlichkeit besteht.

Narzissten sind nie zufrieden mit der Aufmerksamkeit, die sie erhalten, und wünschen sich ständig Bestätigung von außen.

Ihnen mangelt es an Selbstbewusstsein, sie sind überkritisch, es fehlt ihnen an Empathie und sie sind sehr arrogant.

Es gibt keine Diagnose für Narzissmus. Jeder kann einige narzisstische Züge aufweisen. Jemand kann einen gesunden Narzissmus haben, indem er ein starkes Selbstwertgefühl zeigt, ohne ein Anspruchsdenken oder ständiges Streben nach Aufmerksamkeit.

Narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPD) ist eine psychische Erkrankung, die von einem Psychologen oder Psychiater diagnostiziert wird.

Eine psychologische Untersuchung, bei der die Symptome einer Person beurteilt werden, ist erforderlich. Dabei wird häufig das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) verwendet.

Narzisstische Eltern betrachten ihre Kinder als eine Erweiterung ihrer selbst, um ihrem Ego zu dienen. Sie haben Schwierigkeiten, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu verstehen und vernachlässigen oft ihre Gefühle.

Zeichen eines narzisstischen Elternteils

Es ist wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass Eltern Menschen sind.

Mehrere Faktoren prägen ihr Verhalten, einschließlich Genetik, persönliche Geschichte, Kindheitstrauma, frühe Beziehungen zu Familienmitgliedern, allgemeine Persönlichkeit und andere.

Anzeichen eines narzisstischen Elternteils sind:

• Sie übernehmen niemals die Verantwortung für ihre Fehler oder wenn die Dinge nicht funktionieren.
• Stattdessen geben sie anderen die Schuld für ihr eigenes Fehlverhalten.
• Sie beschämen und machen sich öffentlich über ihre Kinder lustig, um sie zu disziplinieren oder zu unterhalten.
• Sie fordern Zeit und Energie von ihren Lieben und Familienmitgliedern
• Sie zeigen kein Einfühlungsvermögen, Mitgefühl oder Fürsorge, wenn ihre Kinder Probleme haben.
• Sie geben anderen die Schuld, wenn sie konfrontiert werden. Dazu zälht Gaslighting, das bedeutet, die andere Person dazu zu bringen, ihr Selbstwertgefühl in Frage zu stellen, sich verwirrt zu fühlen und ihren Realitätssinn zu verzerren, damit die Person, die Gaslighting betreibt, die Kontrolle über sie übernehmen kann.
• Sie benutzen Drohungen und Schuldgefühle, um andere dazu zu bringen, das zu tun, was sie wollen.
• Sie entschuldigen sich nicht oder geben es nicht zu, wenn sie andere verletzt haben.
• Ihre Liebe für eine Person hängt davon ab, wie diese sie behandelt.
• Es fühlt sich an, als würdest du auf Eierschalen laufen, wenn du in ihrer Nähe bist

Auswirkungen der Erziehung durch einen narzisstischen Elternteil

Wenn Kinder jung sind, kann es für sie schwierig sein zu erkennen, dass ihre Eltern narzisstisch sind, weil sie keinen Kontakt zu einer Vielzahl von Erwachsenen haben.

Darüber hinaus sollen ihre Eltern ihre vertrauenswürdigsten Vertrauten und die erste Person sein, an die sie sich wenden, wenn sie Probleme haben.

Es kann für Kinder eine Herausforderung sein zu verstehen, dass es für ihre Eltern gesündere Wege gibt, sie aufzuziehen.

Daher beginnen Kinder oft erst, wenn sie erwachsen sind und psychische Probleme haben, über den nachteiligen Einfluss ihrer Eltern auf ihr Wohlbefinden nachzudenken.

Einige gemeinsame Merkmale von Kindern, die mit narzisstischen Eltern aufgewachsen sind, sind:

• Vertrauensprobleme
• Depression und Angst
• Geringes oder mangelndes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
• Gefühle von lähmendem Selbstzweifel, Scham und/oder Schuld
• Unfähigkeit, mit Kritik umzugehen oder extreme Angst vor Zurückweisung
• Neigung, Menschen gefallen zu wollen, und Schwierigkeiten, Grenzen durchzusetzen
• Co-abhängige Beziehungen, in denen sie sich ausschließlich auf die andere Person für emotionale oder mentale Unterstützung verlassen
• Große Schwierigkeiten bei der Bewältigung und Selbstregulierung ihrer Emotionen

Ratschläge für erwachsene Kinder von Narzissten

Obwohl du deine Vergangenheit nicht ändern kannst, gibt es Möglichkeiten, dich um deine Gegenwart zu kümmern und um deine narzisstischen Eltern.

Bitte denke daran, dass die Aufrechterhaltung einer Beziehung zu deinen Eltern allein deine Entscheidung ist.

Einige Tipps für den Umgang mit narzisstischen Eltern sind

– Erinnere dich daran, dass du nicht ändern kannst, wer sie sind. Es liegt an ihnen, dies zu tun.

– Selbst wenn sie versprochen haben, dass sie sich ändern werden, ist es höchst unwahrscheinlich, dass sie es tun werden.

– Akzeptiere nicht ihre leeren Versprechungen, denen keine wirklich positiven Taten folgen.

– Höre auf dein Bauchgefühl, wenn du dich nervös oder unsicher fühlst, wenn du in ihrer Nähe sind, und verlasse die Situation, wenn es nötig ist.

– Konfrontiere sie nicht mit ihren narzisstischen Eigenschaften, weil sie nicht das Selbstbewusstsein oder die Empathie haben, um über ihr Verhalten nachzudenken. Sie werden deine Worte verdrehen und dich am Ende noch mehr verletzen.

– Vermeide es, viel Zeit und Energie in die Beziehung zu deinem narzisstischen Elternteil zu investieren. Konzentriere dich stattdessen auf die gesunden Beziehungen, die du hast und investiere deine Bemühungen in die sozialen Verbindungen, die du erhebst.

– Definiere genau, welche Verhaltensweisen du tolerieren oder nicht tolerieren werden, und entwickele einen Aktionsplan, wenn sie sich so verhalten

– Setze Grenzen und setze sie durch, indem du sie deinem narzisstischen Elternteil direkt mitteilst. Klare Grenzen beinhalten die Art der Beteiligung, die sie in deinem Leben und im Leben deiner Kinder haben werden, die Rolle, die du in ihrem Leben spielst und wie viel du sie sehen wirst und in welchem ​​Kontext.

– Suche professionelle Hilfe für deine psychische Gesundheit. Es kann unglaublich hilfreich sein, an einer Beratung teilzunehmen. Ein Psychotherapeut kann dir dabei helfen, herauszufinden, wie du vorankommst, Bewältigungsstrategien entwickeln und dir ein Gefühl der Kontrolle über deine Eltern-Kind-Beziehung geben.

– Das Wichtigste, was du priorisieren musst, ist dein emotionales Wohlbefinden und die Sorge um deine geistige Gesundheit. Dies kann bedeuten, Grenzen zu setzen, Kontakte zu minimieren und/oder eine Pause von der Beziehung einzulegen. Oder dies könnte bedeuten, die Beziehung zu beenden und den Kontakt dauerhaft abzubrechen.

Wie man narzisstische Erziehung vermeidet

Der erste Schritt zur Vermeidung narzisstischer Erziehung besteht darin, zu erkennen, ob du an einigen dieser Eigenschaften schuld bist. Einige Tipps beinhalten:

Dankbarkeit üben: Drücke regelmäßig aus, wofür du dankbar bist, damit du lernst, andere und die Dinge in deinem Leben zu schätzen, die dein Ego nicht nähren.
Vermeide es, deine Kinder zu erniedrigen: Es ist normal und gesund, dass Eltern ihren Kindern das Richtige vom Falschen beibringen und ihnen helfen, ihre Fehler zu korrigieren. Dies muss jedoch mit Mitgefühl und Geduld und ohne Scham oder Herabsetzung geschehen.
Minimiere oder spiele ihre Emotionen nicht herunter: Wenn du deinen Kindern erlaubst, ihre Emotionen auszudrücken, können sie lernen, wie sie sich selbst regulieren und Wege entwickeln, mit ihren Gefühlen umzugehen. Anstatt sie einzuschränken, höre zu und versuche, dich in ihre Kämpfe hineinzuversetzen.
Lerne dein Kind als Individuum kennen: Deine Kinder haben einzigartige Persönlichkeiten, Vorlieben und Abneigungen, Hobbys und Interessen. Diese können mit deinen identisch sein oder auch nicht.

Es ist wichtig, Zeit mit deinen Kindern zu verbringen und sie persönlich kennenzulernen. Baue Vertrauen zu ihnen auf, indem du dein Urteilsvermögen einschränkst und ihre Privatsphäre respektierst.