Expertenrat — Was tun, wenn Ihr Kind sich schlecht benimmt

Zu entscheiden, wie man mit dem Fehlverhalten eines Kindes umgeht, kann für Eltern eine große Herausforderung sein.

Es ist äußerst frustrierend, wenn Kinder die Anweisungen ihrer Eltern ignorieren oder sogar das genaue Gegenteil von dem tun, was von ihnen verlangt wird.

In solchen Situationen fühlen sich viele Eltern hilflos und unsicher, welche Schritte sie als nächstes unternehmen sollen.

Es gibt zahlreiche Erziehungsstrategien, die Eltern anwenden, um das Verhalten ihrer Kinder zu korrigieren.

Leider erweisen sich viele dieser Methoden oft als ineffektiv und führen nicht zum gewünschten Ergebnis.

Ein tieferes Verständnis dafür, warum diese gängigen Ansätze häufig scheitern, kann Eltern helfen, alternative und wirkungsvollere Maßnahmen zu ergreifen.

Strategien, die in der Regel ineffektiv sind:

Drohungen

Drohungen werden oft eingesetzt, um Kinder zum richtigen Verhalten zu bewegen; jedoch lernen Kinder, dass ihre Eltern nicht wirklich das meinen, was sie sagen, wenn diese ihre Drohungen nicht umsetzen.

Beispiele für Drohungen sind: „Du hörst jetzt besser sofort auf zu weinen, sonst…“ oder „Ich nehme dir dein Handy für immer weg, wenn du es jetzt nicht weglegst.“

Ihrem Kind zu sagen, dass Sie etwas tun werden, was Sie nie vorhaben zu tun, ist nicht hilfreich, weil das Kind Sie wahrscheinlich auf die Probe stellen wird, um zu sehen, ob Sie bluffen.

Bestechungen

Eine Bestechung beinhaltet oft eine Belohnung, die vor dem gewünschten Verhalten gegeben wird.

Zum Beispiel: „Wenn ich dir ein Stück Süßigkeit gebe, hörst du dann auf zu schreien?“

Das lehrt Kinder, dass sie nur ungezogen sein müssen, um das zu bekommen, was sie wollen, und dann versprechen, damit aufzuhören.

Ein weiteres Beispiel könnte sein: „Ich lasse dich jetzt mehr Zeit am Bildschirm verbringen, wenn du versprichst, später deine Hausaufgaben zu machen.“ Das lehrt ein Kind, dass es einfach sagen muss, dass es in der Zukunft etwas tun wird, um das zu bekommen, was es jetzt will.

Schläge

Körperliche Bestrafung, wie Schläge, ist ineffektiv und schädlich für Kinder.

Tatsächlich hat die Forschung gezeigt, dass Schläge mit mehr Aggression und problematischem Verhalten sowie einem erhöhten Risiko für psychische Probleme bei Kindern verbunden sind.

Eine Theorie, warum Schläge nicht funktionieren, ist, dass sie Kindern beibringen, dass sie sich nur dann gut benehmen sollten, wenn die Gefahr körperlicher Bestrafung besteht.

Sobald diese Gefahr jedoch weg ist, haben sie keinen Grund mehr, sich angemessen zu verhalten.

Forschungsgestützte Strategien, die funktionieren:

Konsequenzen

Konsistente, logische Konsequenzen können ein wertvolles Werkzeug zur Veränderung des Verhaltens eines Kindes sein.

Kinder werden beginnen zu verstehen, dass ihre Wahl zu einem Ergebnis (gut oder schlecht) geführt hat.

Eltern können positive Konsequenzen oder Belohnungen verwenden, um gewünschtes Verhalten zu verstärken, und negative Konsequenzen, um die Wahrscheinlichkeit von unerwünschtem Verhalten zu verringern.

Positive Konsequenzen können das Erlangen von Privilegien, das Durchführen einer spaßigen Aktivität oder das Entfallen einer Hausarbeit umfassen.

Negative Konsequenzen könnten zusätzliche Aufgaben im Haushalt oder den Verlust von Privilegien beinhalten.

Auszeit

Eine Auszeit kann sowohl für jüngere als auch ältere Kinder effektiv sein.

Obwohl eine Auszeit oft als Konsequenz betrachtet wird, ist sie eigentlich eine Strategie, die Ihrem Kind hilft, sich emotional „zurückzusetzen“.

Wenn sie starke Emotionen erleben, sind sie oft nicht in der Lage, Ihnen zuzuhören, rational zu denken oder das zu tun, was Sie wollen.

Sobald sie Zeit hatten, sich zu beruhigen, sind sie eher bereit, Ihrer Aufforderung nachzukommen.

Konsistenz

Konsistenz ist entscheidend, wenn es darum geht, Verhalten zu korrigieren.

Stellen Sie sich vor, wie verwirrend es wäre, wenn Ihr Chef an einem Tag wütend auf Sie wäre, weil Sie etwas getan haben, und am nächsten Tag zuschauen würde, wie Sie dasselbe tun, ohne es zu erwähnen.

Dasselbe passiert mit Kindern, wenn sie gemischte Signale erhalten.

Sie lernen wahrscheinlich viel schneller, wenn wir konsequent auf dasselbe Verhalten auf die gleiche Weise reagieren.

Schließlich ist ein wichtiger Faktor, der unsere Fähigkeit beeinflusst, das Verhalten unserer Kinder effektiv zu korrigieren, die Qualität unserer Beziehung zu ihnen.

Die Beziehung kann verbessert werden, indem positives Verhalten verbal anerkannt wird, indem die Kinder wissen, dass Sie verstehen, dass sie eine schwere Zeit haben, bevor Sie ihr Verhalten korrigieren, und indem sie das Gefühl haben, dass Sie auf ihrer Seite sind, egal was passiert.

Während Sie unerwünschtes Verhalten im Moment korrigieren müssen, konzentrieren Sie sich auf das langfristige Ziel, eine positive Beziehung zu Ihrem Kind aufzubauen.

Dies wird wesentlich dazu beitragen, wie oft Sie in der Zukunft mit negativem Verhalten umgehen müssen.