Eltern aufgaben: 4 Einfache Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass Ihre Kinder sich niemals emotional vernachlässigt fühlen

„Hör auf zu weinen und zieh dir die Schuhe an, wie ich dir vor zehn Minuten gesagt habe!“ schrie Will seinen 6-jährigen Sohn Max an. Doch während diese Worte aus seinem Mund kamen, fühlte er sich irgendwo im Hinterkopf unbehaglich. Ein Teil von ihm hörte die Stimme seines emotional vernachlässigenden Vaters, der ihm vor drei Jahrzehnten dieselben Worte entgegenbrüllte.

Ob wir es mögen oder nicht, wir tragen alle die Stimmen unserer Eltern in uns. Die Art und Weise, wie unsere Väter und Mütter mit uns gesprochen haben, als wir aufwuchsen, prägt sich tief in unser Gehirn ein. Vielleicht sprechen wir so in unseren Gedanken mit uns selbst über Jahrzehnte hinweg, hören uns aber nie dabei zu, wie wir es jemand anderem sagen.

Bis wir selbst Eltern werden. Dann finden wir uns in der Rolle unserer Eltern wieder und fühlen gleichzeitig die Emotionen unseres Kindes. Das kann ein schmerzhafter Ort sein – insbesondere wenn es ein wichtiges Ziel ist, ein guter Elternteil zu sein.

Komm darüber hinweg.
Sei kein Baby.
Hör auf zu weinen.
Geh in dein Zimmer, bis du dich beruhigt hast.
Du bist ganz schön dramatisch.

Wenn Sie sich dabei erwischen, wie Sie die Gefühle Ihres Kindes auf diese Weise ignorieren oder abtun, wiederholen Sie höchstwahrscheinlich genau das, was Ihnen selbst widerfahren ist.

Als Menschen wissen wir nicht, dass unsere Gefühle oder die Gefühle unserer Kinder wichtig sind, es sei denn, unsere Eltern haben es uns beigebracht.

Heute, dank der Fortschritte in den Bereichen Psychologie, Medizin und Neurowissenschaften, ist es klar, dass es bestimmte Weisen gibt, wie wir als Eltern auf die Gefühle unserer Kinder reagieren können, die sie auf ein glückliches und gesundes Erwachsenenleben vorbereiten.

Aber leider wissen viele von uns diese speziellen Wege noch nicht. Es ist nicht unsere Schuld. Es ist einfach so. Sie müssen wieder auf den richtigen Weg kommen und sich bewusster darüber werden, wie Sie mit Ihrem Kind sprechen.

Vier einfache Schritte, um Kinder großzuziehen, die sich niemals emotional vernachlässigt fühlen

• Wahrnehmen

Reagieren Sie nicht nur auf das Verhalten Ihres Kindes, sondern identifizieren Sie, was es fühlt, und benennen Sie die Gefühle für es.

• Bestätigen

Helfen Sie Ihrem Kind zu verstehen, dass es dieses Gefühl aus einem bestimmten Grund hat und dass es für Sie nachvollziehbar ist.

• Empathisieren

Versuchen Sie, die Gefühle Ihres Kindes aus seiner Perspektive nachzuvollziehen. Dies verschafft Ihnen einen Moment der Verbindung, der für Ihre Beziehung von unschätzbarem Wert ist.

• Lehren

Helfen Sie Ihrem Kind zu lernen, was es mit seinen unterschiedlichen Emotionen tun kann. Setzen Sie bei Bedarf Grenzen in der Situation.

Um zu sehen, wie die „Gefühlsformel“ für Eltern funktioniert, werfen wir noch einmal einen Blick auf Will und Max:

An diesem Morgen ist Will vorbereitet. Es sind mehrere Tage vergangen, und Max weint wieder, anstatt sich die Schuhe anzuziehen. Trotz seiner Sorge, dass sie zu spät zur Schule kommen würden, setzt sich Will neben Max und fragt: „Was ist los, Kumpel? Warum bist du heute Morgen so aufgebracht?“

„Ich hasse diese Schuhe! Mama hat gesagt, sie würde mir neue besorgen, aber sie hat es nicht getan!“ schreit Max und wirft einen seiner Schuhe quer durch den Raum, wo er auf dem Boden seines Schranks landet.

Will überlegt kurz und weiß, dass er Max ein Wort für das Gefühl geben muss. „Bist du wütend auf Mama, weil sie dir keine neuen Schuhe gekauft hat?“

„Wo ist sie? Ich will neue Schuhe!“ sagt Max, aber sein Schrei schlägt langsam in einen traurigen Ton um.

„Ich weiß, dass du wegen der Schuhe verärgert bist. Du fängst an, sie herauszuwachsen, das weiß ich. Aber ich glaube, du vermisst Mama auch ein bisschen. Sie ist jetzt schon drei ganze Tage weg, und ich vermisse sie auch!“

In diesem Moment, als er Empathie von seinem Vater spürt, schluchzt Max: „Wann kommt sie zurück?“

„Morgen,“ erklärt Will mit beruhigender Stimme. „Dann werden wir alle zusammen Pizza essen und bei der Schuhgeschäft vorbeischauen. Kannst du noch einen Tag mit diesen alten, lächerlichen Schuhen auskommen?“ Während er das sagt, tupft er die Tränen auf Maxs Wangen ab.

Max nickt jetzt viel ruhiger, da er sich emotional verstanden und bestätigt fühlt. „OK, bitte hol den Schuh aus dem Schrank, den du geworfen hast. Wie du weißt, werfen wir keine Dinge, wenn wir wütend sind. Stattdessen reden wir darüber. Richtig?“

Während Max sich zum Schrank begibt, um seinen Schuh aufzuheben, nickt er zustimmend. Will bringt Max drei Minuten nach dem Klingeln zur Schule, und in seinen Augen war es die Mühe wert.

In dieser Szene hat Will alle vier Teile der „Gefühlsformel“ angewendet.

Er hat Maxs Gefühle bemerkt, sie für ihn in Worte gefasst, validiert, was Max fühlte (Wut über die Schuhe hing hauptsächlich mit dem Vermissen seiner Mutter zusammen), mit ihm mitgefühlt und eine Grenze gesetzt.

Er erinnerte Max an die Regel im Haus: „Wir reden, wenn wir wütend sind. Wir werfen keine Dinge.“ Max dazu zu bringen, seinen Schuh zurückzuholen, ist eine kraftvolle, nicht bestrafende Grenze, um ihn an die Regeln zu erinnern.

Wie wusste Will von dieser Gefühlsformel? Er war durch sein tiefes Unbehagen darüber, wie er mit seinem Sohn sprach, dazu motiviert, zu forschen und zu lernen.

Als Will die Gefühlsformel Tag für Tag für max anwendet, merkt er, dass er auch automatisch seine eigenen Emotionen anders bemerkt, validiert und damit umgeht. Auf diese Weise wächst und reift Will nicht nur als Elternteil, sondern entwickelt sich auch emotional als Person weiter.

Darüber hinaus tut er noch etwas anderes Wichtiges. Er stoppt die automatische Weitergabe der Stimmen emotionaler Vernachlässigung, mit denen er aufgewachsen ist, an seine Kinder.

Wenn Max erwachsen wird und eigene Kinder hat, wird die Gefühlsformel so ein Teil seiner Bewältigungs- und emotionalen Fähigkeiten sein, dass er sie natürlich an seine eigenen Kinder weitergeben wird.