10 Anzeichen für Borderline: Was du wissen solltest
Borderline-Persönlichkeitsstörung ist ein komplexes Thema, das viele Menschen betrifft. Oft wird sie jedoch missverstanden oder falsch interpretiert.
In diesem Artikel möchten wir dir einen Überblick über die 10 wichtigsten Anzeichen für Borderline geben, die du kennen solltest.
Ob du selbst betroffen bist, jemanden kennst, der damit zu kämpfen hat, oder einfach nur mehr darüber erfahren möchtest, dieses Wissen kann dazu beitragen, die Störung besser zu verstehen und Unterstützung zu bieten.
Was ist Borderline-Persönlichkeitsstörung?
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung, oft auch als Borderline-Syndrom bezeichnet, ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die das Denken, das Verhalten und die zwischenmenschlichen Beziehungen einer Person stark beeinflusst.
Typische Merkmale der Borderline-Persönlichkeitsstörung sind intensive Stimmungsschwankungen, impulsives Verhalten, Probleme mit der Selbstwahrnehmung und eine instabile zwischenmenschliche Beziehungsfähigkeit.
Menschen mit dieser Störung können extremen emotionalen Schmerz und Leere erleben, was zu selbstverletzendem Verhalten oder suizidalen Gedanken führen kann. Die Ursachen für Borderline sind komplex und können genetische, neurobiologische und Umweltfaktoren umfassen.
Hier sind 10 Anzeichen für Borderline Persönlichkeitsstörung
- Intensive Stimmungsschwankungen
- Instabile zwischenmenschliche Beziehungen
- Chronisches Gefühl der Leere
- Impulsives Verhalten
- Angst vor dem Verlassenwerden
- Identitätsunsicherheit
- Wutausbrüche
- Paranoide Gedanken
- Selbstwertprobleme
- Selbstverletzendes Verhalten
Intensive Stimmungsschwankungen:
Menschen mit Borderline erleben oft intensive Stimmungsschwankungen, die sich rasch verändern können.
Diese emotionalen Höhen und Tiefen können das alltägliche Leben und zwischenmenschliche Beziehungen erheblich beeinflussen. Die Fähigkeit zur emotionalen Regulation ist ein wichtiger Aspekt der Behandlung, um das Leben stabiler und ausgeglichener zu gestalten.
Instabile zwischenmenschliche Beziehungen:
Borderline-Persönlichkeitsstörung geht oft mit instabilen zwischenmenschlichen Beziehungen einher.
Betroffene könnten idealisieren und dann plötzlich entwerten, was zu Konflikten und Spannungen führt. Die Arbeit an Kommunikationsfähigkeiten und zwischenmenschlicher Dynamik ist entscheidend, um stabile Beziehungen aufzubauen.
Chronisches Gefühl der Leere:
Ein anhaltendes Gefühl der inneren Leere ist ein weiteres Merkmal von Borderline. Es kann schwierig sein, Freude oder Zufriedenheit zu empfinden.
Impulsives Verhalten:
Impulsives Verhalten, wie riskante Entscheidungen oder selbstzerstörerisches Verhalten, ist bei Borderline-Patienten häufig.
Angst vor dem Verlassenwerden:
Die Angst vor dem Verlassenwerden ist ein zentrales Anliegen für Menschen mit Borderline. Sie kann dazu führen, dass Betroffene sich in Beziehungen klammern oder impulsiv handeln.
Identitätsunsicherheit:
Borderline-Patienten können Schwierigkeiten haben, ihre eigene Identität zu definieren.
Wutausbrüche:
Intensive Wutausbrüche können bei Borderline auftreten und zwischenmenschliche Beziehungen belasten.
Paranoide Gedanken:
Einige Menschen mit Borderline können paranoide Gedanken oder Misstrauen gegenüber anderen entwickeln.
Selbstverletzendes Verhalten und Suizidgedanken sind zwei besonders ernsthafte Aspekte der Borderline-Persönlichkeitsstörung:
Selbstverletzendes Verhalten tritt auf, wenn Betroffene sich selbst absichtlich Schmerzen zufügen, oft in einem Versuch, mit ihren starken emotionalen Belastungen fertigzuwerden. Dies kann verschiedene Formen annehmen, wie das Zufügen von Schnittverletzungen, Verbrennungen oder anderen schädlichen Handlungen gegen den eigenen Körper.
Suizidgedanken sind ebenfalls weit verbreitet bei Menschen mit Borderline. Diese Gedanken beinhalten das Verlangen oder die Idee, sich selbst das Leben zu nehmen, und können zu Suizidversuchen führen. Diese schwerwiegenden Gedanken erfordern dringende professionelle Hilfe und Unterstützung.
Borderline-Persönlichkeitsstörung: Was kann den Verlauf dieser Störung verschlimmern?
Ungünstige Umweltbedingungen:
Ein belastendes familiäres Umfeld, traumatische Ereignisse oder wiederholte Krisen können den Verlauf der BPS verschärfen. Ein unterstützendes und stabiles Umfeld ist wichtig für die Genesung.
Substanzmissbrauch:
Der Missbrauch von Drogen oder Alkohol kann die Symptome der BPS verstärken und zu impulsivem Verhalten führen. Eine professionelle Suchtbehandlung ist oft notwendig.
Unbehandelte Co-Morbiditäten:
Häufig treten bei Borderline-Patienten auch andere psychische Gesundheitsprobleme auf, wie Depressionen, Angststörungen oder Essstörungen. Diese sollten gleichzeitig behandelt werden, da sie den Verlauf der BPS beeinflussen können.
Mangelnde therapeutische Unterstützung:
Ein professioneller Therapieansatz, wie die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), ist oft entscheidend für die Verbesserung der Symptome. Fehlende oder unzureichende Therapie kann den Verlauf der Störung negativ beeinflussen.
Stress und Überforderung:
Übermäßiger Stress oder emotionale Überforderung können zu vermehrten Stimmungsschwankungen und impulsivem Verhalten führen. Stressbewältigungstechniken sind daher wichtig.
Isolation:
Sich von sozialen Kontakten zurückzuziehen kann die Symptome verstärken. Eine Unterstützungsgruppe oder der Kontakt zu Freunden und Familie können hilfreich sein.
Medikamentenmissbrauch:
Die unsachgemäße Anwendung von Medikamenten kann die BPS-Symptome verschlimmern. Die Einnahme von verschriebenen Medikamenten sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Häufig gestellte Fragen
Wie erfolgt die Feststellung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung?
Borderline-Persönlichkeitsstörung wird diagnostiziert, indem ein qualifizierter Fachmann oder Psychiater eine sorgfältige Untersuchung der Symptome durchführt und die individuelle Krankheitsgeschichte berücksichtigt.
Diese Diagnose stützt sich auf eine umfassende Bewertung und kann auch psychologische Tests einschließen.
Ist es möglich, Borderline-Persönlichkeitsstörung zu heilen?
Obwohl Borderline-Persönlichkeitsstörung als chronisch betrachtet wird, können die Symptome durch geeignete Therapie und Unterstützung erheblich gemildert werden.
Ist es möglich für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung, normale und gesunde Beziehungen zu führen?
Ja, es ist möglich, dass Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung gesunde und stabile Beziehungen aufbauen können.
Allerdings kann dies häufig zusätzliche Anstrengungen und Unterstützung erfordern, um die zwischenmenschlichen Herausforderungen, die mit der Erkrankung einhergehen können, erfolgreich zu bewältigen.
Selbsttest: Borderline-Persönlichkeitsstörung
In diesem einfachen Selbsttest kannst du herausfinden, ob du Anzeichen für Borderline-Persönlichkeitsstörung aufweisen könntest.
Bitte bewerte die folgenden Aussagen auf einer Skala von 0 bis 4, wobei 0 „überhaupt nicht“ und 4 „sehr stark“ bedeutet, wie stark du diese Symptome in der letzten Woche erlebt hast.
Konzentrationsschwierigkeiten:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Gefühl der Hilflosigkeit:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Geistige Abwesenheit und Erinnerungsprobleme:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Ekelgefühle:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Gedanken an Selbstverletzungen:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Misstrauen gegenüber anderen Menschen:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Gefühl, keine Lebensberechtigung zu haben:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Einsamkeitsgefühl:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Innere Anspannung:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Ängstigende Szenen oder Gedanken:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Selbsthass:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Bedürfnis, sich selbst zu bestrafen:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Schamgefühle:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Wechselnde Stimmungen (Angst, Ärger, Depression):
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Wahrnehmung von Stimmen (von außen/von innen):
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Kritik als vernichtend empfunden:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Leicht verletzbar:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Faszination von der Vorstellung des Todes:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Sinnlosigkeitsgefühle:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Angst, die Kontrolle zu verlieren:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Selbstwahrnehmung als widerlich:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Gefühl der Entfremdung von sich selbst:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Wertschätzung von sich selbst als wertlos:
0 (überhaupt nicht)
1 (ein wenig)
2 (ziemlich)
3 (stark)
4 (sehr stark)
Berechne die Gesamtpunktzahl, indem du die Antworten auf alle Fragen addierst und durch 23 teilst. Das Ergebnis gibt dir eine grobe Einschätzung deiner Symptome:
0 bis 1: Kein oder sehr leichter Schweregrad
1 bis 2: Leichter Schweregrad
2 bis 3: Mäßiger Schweregrad
3 bis 4: Hoher Schweregrad
Bitte beachte, dass dieser Selbsttest keine professionelle Diagnose ersetzen kann. Wenn du besorgt über deine Symptome bist oder Anzeichen für Borderline-Persönlichkeitsstörung siehst, suche professionelle Hilfe bei einem Therapeuten oder Psychiater. Deine Gesundheit ist wichtig, und es gibt Unterstützung, die dir helfen kann.