Für Eltern: 7 Sätze, die Sie Ihren Kindern niemals sagen sollten – auch nicht im Erwachsenenalter
Es gibt Worte, die tief sitzen und eine lebenslange Wirkung entfalten können – vor allem, wenn sie von den Eltern kommen.
Selbst mit den besten Absichten oder in stressigen Momenten können unbedachte Aussagen bei Kindern Unsicherheiten, Zweifel oder Verletzungen hervorrufen, die sie bis ins Erwachsenenalter begleiten.
Als Eltern tragen wir die Verantwortung, mit unseren Worten zu stärken, nicht zu schwächen.
„Du hast immer…“ oder „Du hast nie…“
Absolute Aussagen wie „Du vergisst immer deine Hausarbeiten“ oder „Du hörst mir nie zu“ können als Angriff wahrgenommen werden und dazu führen, dass sich dein Kind in die Defensive begibt. Und hier ist der Grund:
Indem du den Fokus auf die negativen Aspekte legst, übersiehst du die Bemühungen oder Fortschritte deines Kindes, was es dazu bringen kann, zu glauben, dass es nie etwas richtig macht. Das kann es entmutigen und davon abhalten, sich weiter zu verbessern.
Statt zu verallgemeinern, sprich besser das spezifische Verhalten an, ohne die Person zu etikettieren.
Zum Beispiel, anstatt zu sagen: „Du vergisst immer deine Hausarbeiten“, könntest du sagen: „Es wäre hilfreich, wenn du an deine Hausarbeiten denkst.“
Anstatt zu sagen „Du hörst mir nie zu“, versuche „Ich habe das Gefühl, dass du mir gerade nicht zuhörst.“
Auf diese Weise konzentrierst du dich auf das Verhalten und vermeidest es, negative Urteile über den Charakter deines Kindes zu fällen.
Diese kleine Veränderung kann einen großen Einfluss darauf haben, wie deine Worte aufgenommen werden, und hilft, einen offenen und respektvollen Dialog aufrechtzuerhalten.
„Weine nicht“
Wusstest du, dass Weinen dabei hilft, die Stresshormone aus dem Körper abzubauen?
Es ist eine natürliche und gesunde Reaktion, um Gefühle auszudrücken. Dennoch neigen wir oft dazu, diese Ausdrucksweise zu entmutigen.
Wenn wir unseren Kindern sagen „Weine nicht“, vermitteln wir ihnen in Wirklichkeit, dass sie ihre Gefühle unterdrücken sollten.
Das kann zu einer emotionalen Ansammlung führen, die es ihnen langfristig erschwert, ihre Emotionen zu verarbeiten.
Statt ihre Gefühle abzulehnen, versuche, sie anzuerkennen. Ein einfaches „Ich sehe, dass du aufgebracht bist“ oder „Es ist okay, traurig zu sein“ lässt sie sich verstanden fühlen und hilft ihnen, besser mit ihren Gefühlen umzugehen.
Es ist wichtig, den Kindern – unabhängig von ihrem Alter – beizubringen, dass alle Gefühle, selbst die unangenehmsten, gültig sind und auf gesunde Weise ausgedrückt werden sollten.
„Ich bin enttäuscht von dir“
Diese vier Worte haben eine enorme Wirkung. Wenn sie ausgesprochen werden, dringen sie tief ein und erzeugen ein Gefühl der Unzulänglichkeit, das schwer zu entfernen ist.
Stellen Sie sich vor, Ihr Kind hat sein Herz in ein Projekt gesteckt, aber es erreicht nicht das gewünschte Ziel.
Es fühlt sich bereits niedergeschlagen, und dann hört es: „Du enttäuschst mich.“ Es ist wie ein Schlag in den Magen.
Doch die Realität ist folgende:
Misserfolg gehört zum Leben. Nicht jede Anstrengung führt zum Erfolg, und das ist in Ordnung. So lernen und wachsen wir.
Es ist wichtig, den Unterschied zu erkennen zwischen der Enttäuschung über eine Situation und der Enttäuschung über die Person selbst.
Studien zeigen, dass konstruktive Rückmeldungen anstelle von persönlichen Kritiken Kindern helfen, ihre Resilienz und ihr Selbstwertgefühl zu entwickeln.
Anstatt diese Worte zu sagen, könnten Sie etwas sagen wie: „Ich weiß, dass du dein Bestes gegeben hast, und das ist das Wichtigste.“ Dies fördert die Resilienz und zeigt Ihrem Kind, dass ein Misserfolg nichts an seinem Wert in Ihren Augen ändert.
Letztendlich stolpert jeder mal. Aber was zählt, ist, wieder aufzustehen.
„Du bist wie dein (Elternteil/Bruder/Schwester)“
Stellen Sie sich vor, ein Kind kommt nach Hause mit einer schlechten Note in Mathe, und der erste Kommentar lautet: „Das überrascht mich nicht. Du bist wie dein Vater – Mathe war auch nie sein Ding.“
Solche Sätze können für ein Kind sehr verletzend sein. Anstatt es zu motivieren, sich zu verbessern, vermittelt diese Aussage das Gefühl, dass es von vornherein keine Chance hat, besser zu werden.
Es verankert eine negative Überzeugung, die das Selbstvertrauen und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten nachhaltig beschädigen kann.
Das Problem hierbei ist, dass Kinder solche Aussagen nicht nur als zufälligen Vergleich wahrnehmen, sondern als eine Definition ihrer Identität.
Eine bessere Alternative wäre: „Mathe ist vielleicht gerade eine Herausforderung für dich, aber wir finden gemeinsam einen Weg, wie du es besser verstehen kannst.“ Solche Worte ermutigen Kinder, an sich zu glauben, und zeigen, dass Herausforderungen keine festen Grenzen sind, sondern Gelegenheiten zum Wachsen.
„Weil ich es gesagt habe“
Dieser Satz mag harmlos erscheinen. Schließlich gehört er seit Generationen zum elterlichen Wortschatz.
Aber warten Sie mal kurz.
Wenn Sie sagen: „Weil ich es gesagt habe“, übergehen Sie die Neugier Ihrer Kinder und ihren Wunsch, die Gründe hinter einer Entscheidung zu verstehen. Sie vermitteln ihnen das Gefühl, dass ihre Meinung oder ihr Verständnis nicht wichtig ist.
Anstatt das Gespräch abrupt zu beenden, warum nicht Ihre Entscheidung erklären?
Auch als Erwachsene werden Ihre Kinder Transparenz und Respekt zu schätzen wissen. Es fördert einen offenen Dialog und stärkt das Vertrauen zwischen Ihnen und ihnen.
„Ich tue alles für dich“
Dieser Satz, der oft aus Frustration heraus gesagt wird, trägt eine starke emotionale Belastung.
Warum?
Weil er dein Kind dazu bringen kann, sich wie eine Last zu fühlen oder zu denken, dass es dir etwas schuldet für all die Opfer, die du für es bringst.
Dies kann Schuldgefühle und ein Gefühl der Verpflichtung hervorrufen, die bis ins Erwachsenenalter anhalten könnten.
Die wichtigste Lektion, die du dir merken solltest:
Elternschaft ist in erster Linie eine Frage der bedingungslosen Liebe und Unterstützung, nicht eine Ansammlung von Opfergaben.
Anstatt deine Frustration auf diese Weise auszudrücken, versuche, deine Gefühle anders zu kommunizieren.
Zum Beispiel: „Ich fühle mich gerade ein bisschen überfordert“ oder „Ich würde mich freuen, wenn du mir im Haushalt helfen könntest“.
Unsere Worte haben eine Wirkung, die weit über den Moment hinausgeht. Lass uns sicherstellen, dass sie einen positiven Eindruck hinterlassen.
„Ich habe dir schon tausend Mal gesagt…“
Dieser Satz wird oft in Momenten der Frustration oder Erschöpfung ausgesprochen, doch er kann für dein Kind sehr belastend sein.
Wenn du sagst: „Ich habe dir schon tausend Mal gesagt…“, implizierst du, dass dein Kind entweder nicht zuhört oder es absichtlich ignoriert, was du sagst. Das kann dazu führen, dass es sich missverstanden oder sogar als dumm fühlt.
Anstatt in dieser Weise zu reagieren, versuche, das Gespräch ruhig und respektvoll fortzusetzen.
Du könntest zum Beispiel sagen: „Ich weiß, dass wir das schon einmal besprochen haben, aber es ist wichtig, dass du es jetzt tust, weil…“ So wird der Fokus auf die Notwendigkeit und den Nutzen der Handlung gelegt, ohne das Kind herabzusetzen.
Indem du konkrete Erklärungen gibst und Geduld zeigst, förderst du eine Atmosphäre des gegenseitigen Verständnisses und der Zusammenarbeit. Dies motiviert dein Kind, die Anweisung wirklich zu berücksichtigen und sich nicht durch wiederholte Vorwürfe entmutigen zu lassen.