Eifersüchtige Kinder: Wie Sie ihnen helfen können, mit ihren Gefühlen umzugehen

• Eifersucht, ein normaler Teil der kindlichen Entwicklung, bietet die Chance, dass Kinder mehr über ihre eigenen Bedürfnisse lernen.
• Indem Sie Ihrem Kind helfen, eifersüchtige Gefühle zu erforschen, können Sie prosoziales Verhalten fördern und vertiefen.
• Ermutigen Sie Ihr Kind, seine eigenen Talente und Erfolge zu erkennen und zu feiern, was es einzigartig macht.

Der Verlust der Aufmerksamkeit einer anderen Person kann bei Kindern Gefühle von Traurigkeit, Angst und sogar Wut auslösen.

Erwachsene können dies bei kleinen Kindern in Form von Wutanfällen beobachten, bei Schulkindern durch Klagen und bei älteren Kindern durch Rückzug, Feindseligkeit und andere Formen von Eifersuchtsprotesten.

Eifersucht steht in engem Zusammenhang mit unseren Verbindungen zu anderen, in der psychologischen Theorie als Bindungen bezeichnet.

Wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Beziehung zu wichtigen Personen gestört, bedroht oder entzogen wird, empfinden wir Eifersucht.

Eifersuchtssphären

Primäre Objekt-Eifersucht: Bereits bei Babys kann Eifersucht beobachtet werden, wenn eine andere Person oder Aspekte der Umgebung die Fürsorgebindung „wegnehmen“.

Geschwister-Eifersucht: Kinder werden eifersüchtig, wenn ein neues Baby oder Geschwisterkind die Aufmerksamkeit der Eltern oder Betreuer beansprucht.

Peer-Eifersucht: Kinder werden eifersüchtig auf Gleichaltrige, die die Aufmerksamkeit ihrer Eltern, Lehrer oder Freunde „stehlen“.

Besitz-Eifersucht: In dieser Form der Eifersucht steht Materialismus im Vordergrund.

Kinder wollen das haben, was andere besitzen, und fühlen sich eifersüchtig, wenn sie es nicht besitzen oder nur vorübergehend darauf zugreifen können.

Leistungs-Eifersucht: Kinder werden oft eifersüchtig auf Dinge, die sie nicht tun, erreichen oder sein können, sei es aufgrund persönlicher Eigenschaften oder Erfolge in der Schule oder im Sport.

Eifersucht ist ein normales entwicklungsbedingtes und emotionales Erlebnis in der Kindheit.

Sie kann in jedem Alter eine Herausforderung für Kinder darstellen, doch fürsorgliche Erwachsene können ihnen helfen, Eifersucht als ein Signal zur Selbstentdeckung zu sehen.

Es ist eine Gelegenheit, Kindern dabei zu helfen, mehr über ihre innere Welt, ihre Bedürfnisse und Gefühle zu lernen.

Wenn Eifersucht auftritt, betrachten Sie dies als eine Chance, das prosoziale Verhalten und das Selbstbewusstsein Ihres Kindes zu stärken.

5 Tipps zum Umgang mit Eifersucht

• Eifersucht normalisieren

Helfen Sie Ihrem Kind, Gefühle der Eifersucht wahrzunehmen und zu benennen – und versichern Sie ihm, dass diese Gefühle in Ordnung sind.

Ermutigen Sie Ihr Kind, Eifersucht als ein Signal zu sehen, das zeigt, wovor es Angst hat, es zu verlieren, oder was es sich wünscht.

Vermeiden Sie es, Äußerungen von Eifersucht zu minimieren, abzulehnen oder zu ignorieren.

Studien zeigen, dass solche negativen Erziehungsweisen Vermeidungsverhalten, Angst, Depressionen und ein geringes Selbstwertgefühl bei Kindern fördern.

• Einzigartigkeit feiern

Helfen Sie Ihrem Kind, seine Talente, Interessen, seinen Stil und seine Erfolge – ob groß oder klein – zu erkennen.

Vermitteln Sie ihm, dass seine einzigartige Essenz etwas ganz Besonderes ist, auch wenn andere dies in diesem Moment vielleicht nicht anerkennen.

Wenn wir Kinder dazu ermutigen, das zu feiern, was sie anders macht, lernen sie Selbstliebe und Toleranz gegenüber anderen – vielleicht sogar Bewunderung.

• Vergleiche vermeiden

Achten Sie darauf, bewusste oder unbewusste Aussagen zu vermeiden, die Vergleiche zwischen anderen oder mit anderen hervorheben.

Bemerkungen, die andeuten, dass Ihr Kind oder andere nicht „mithalten“ können, fördern ein negatives Gefühl der Unzulänglichkeit.

Forschungsergebnisse zeigen, dass wir zwar genetisch darauf programmiert sind, uns in der Gesellschaft zu vergleichen, ein übermäßiges Vertrauen auf soziale Vergleiche jedoch das Selbstwertgefühl schwächt und Eifersucht bei Kindern verschärft.

• Dankbarkeit praktizieren

Helfen Sie Ihrem Kind, Dankbarkeit dafür auszudrücken, wer es ist und was es hat. Dankbarkeit – also das Nachdenken über und die Wertschätzung dessen, was man im Leben hat – reduziert Eifersucht erheblich.

Wenn Kinder Glück in ihrem eigenen Umfeld finden, müssen sie nicht dem „grüneren Gras auf der anderen Seite“ nachjagen.

• Positives Verhalten verstärken

Das Lernen, wie man Eifersucht bewältigt und ausgleicht, ist kein schneller Prozess.

Es wird Zeit brauchen, bis Ihr Kind eifersüchtige Gefühle erkennt, anpasst und prosoziale Wege findet, damit umzugehen.

Achten Sie auf die Verhaltensänderungen Ihres Kindes und ermutigen Sie es auf jedem Schritt des Weges.