Bruxismus: wenn das Kind mit den Zähnen knirscht

Bruxismus: wenn das Kind mit den Zähnen knirscht

Bruxismus ist eine typische Kindheitsstörung, die unter die Kategorie der „motorischen Automatismen“ fällt. Konkret handelt es sich um rhythmische, regelmäßige Bewegungen, die das Kind hauptsächlich nachts im Schlaf ausführt

Bruxismus bei Kindern

Manche Eltern kommen besorgt zum Kinderarzt, weil nachts ein seltsames Geräusch aus dem Bett ihres Kindes kommt.

Der Kinderarzt beruhigt die Eltern in der Regel, indem er ihnen erklärt, dass es sich um Bruxismus handelt und dass das seltsame Geräusch vom Zähneknirschen herrührt.

Bruxismus ist eine typisch infantile Störung, die in den Bereich der „motorischen Automatismen“ fällt. Konkret handelt es sich um rhythmische, regelmäßige Bewegungen, die das Kind hauptsächlich nachts im Schlaf ausführt.

Diese Bewegungen dauern normalerweise nur wenige Sekunden und werden ziemlich regelmäßig wiederholt, etwa zwei- oder dreimal während der Nacht.

Zähneknirschen ist eine ziemlich häufige Manifestation bei Kindern und kann in verschiedenen Entwicklungsstadien auftreten, normalerweise zwischen dem ersten Lebensjahr und dem Alter von drei oder vier Jahren.

Um es als echte Störung zu betrachten, ist es notwendig, das Ausmaß zu bewerten, in dem es den Schlaf des Kindes stört und wie lange es im Laufe der Zeit anhält, d.h. wenn es nach dem vierten Lebensjahr noch vorhanden ist.

Bruxismus wie Murmeln, Vokalisationen, Daumenlutschen ist eine kindliche Modalität, die dazu dient, innere emotionale Spannungen zu lösen.

Das Kleinkind in den ersten Lebensjahren ist nicht in der Lage, Ängste mental zu verarbeiten und drückt einen starken inneren Spannungszustand aus und nutzt die Manipulation des Körpers als Ausdruckskanal.

Die Tatsache, dass Bruxismus ausschließlich nachts auftritt, führt dazu, dass das Kind versucht, durch diese rhythmischen Bewegungen den Moment des Einschlafens zu meistern, der immer ein angstauslösender Moment ist, da man mit unbewussten Ängsten konfrontiert wird.

Zähneknirschend (oder auch schaukelnd) sucht und findet das Kind Trost für seine Ängste und eine Art Ersatz für die Eltern.

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Welche Einstellung sollten Eltern zu diesen Verhaltensweisen einnehmen?

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Die Remission der Symptome erfolgt in den meisten Fällen spontan und geht schneller, wenn die Eltern ein Klima der Gelassenheit um das Kind herum schaffen.

Wenn die Stressquellen aus dem familiären Umfeld abnehmen, hat das Kind eine bessere Chance, seine Spannungen zu bewältigen und auszuhalten.

Manchmal ist es für Eltern auch sinnvoll, das Kuscheln, aber auch das Zuhören zu intensivieren. Wenn ein Elternteil kuschelt, ist es möglich, dass sein Verhalten den motorischen Automatismus in seiner tröstenden Funktion ersetzt.

Das Umarmen, Streicheln und Wiegen deines Babys ist manchmal notwendig, auch wenn das Wiegenalter längst vorbei ist.

Es kann auch vorkommen, dass das Kind zu bestimmten Tageszeiten mit den Zähnen knirscht, strampelt und murmelt und dadurch eine Überspannung entsteht.

Der beste Weg, mit der Situation umzugehen, besteht darin, dem Kind beizubringen, wie es Aggression und Wut nach außen zeigen kann.

Das Kind wählt dann die Sprache, die seinem Alter am besten entspricht: körperliche Aktivität, Malen, Konstruktions- und Kreativitätsspiele.

Gerade als Kind lernen wir jene Strategien zur Stressbewältigung kennen, die dann im Erwachsenenalter zum alltäglichen Umgang mit Anspannung und Stress werden.

Viele Kinder, die mit den Zähnen knirschen, tun dies auch als Erwachsene, das heißt, dass sich ihre Art, mit Stress umzugehen, sich über sich selbst und andere zu ärgern, überhaupt nicht geändert hat.

Einige Erwachsene sehen sich sogar gezwungen, nachts eine Zahnspange zu tragen, um die durch Bruxismus verursachten Schäden an ihren Zähnen einzudämmen.