Wie man Wutanfälle bei Kindern mit der Montessori-Methode bewältigt
Wenn Babys 2 Jahre alt werden, werden sie unabhängiger und stoßen an ihre Grenzen. Das liegt an der Ursache-Wirkungs-Logik: Dein Baby versucht ständig, deine Reaktion auf seine Handlungen zu verstehen und passt seine Handlungen daran an.
Es ist eine nie endende Erfahrung, die mit der Geburt beginnt und jahrelang andauert, während sie lernen, ihre Grenzen zu überschreiten.
Als Teil dieses Prozesses werden Babys natürlich auch die Grenzen der Eltern überschreiten! Und darüber sprechen wir im heutigen Artikel.
All das „Nein“, das sie erhalten, spiegelt ihre Suche nach Unabhängigkeit wider, die für diese Zeit typisch ist. Die Art und Weise, wie sie ihre Gefühle ausdrücken und mit uns kommunizieren müssen, sind (häufige und lautere?) Wutanfälle.
Warum es zu Wutanfällen kommt
Ein Wutanfall ist ein unkontrollierter Ausbruch von Wut und Frustration, typischerweise bei einem kleinen Kind.
Ganz anders als eine Laune, die stattdessen eine kapriziöse oder exzentrische und oft plötzliche Idee oder Geisteswendung ist, und etwas ist, das eher mit einer reiferen Lebensphase zusammenhängt.
Für Montessori hängt letztlich alles damit zusammen, wie schwierig es für Babys sein kann, sich zu verständigen. Sie wollen einen Wunsch, ein Bedürfnis, ein Gefühl mitteilen und das ist der einzige Weg, uns all dies auszudrücken, aber wir verstehen diese Signale oft nicht.
Um sich Gehör zu verschaffen, fangen sie an zu schreien, zu weinen, nicht zuzuhören, zu treten, zu schlagen und zu beißen.
Was tun und was nicht tun, wenn dein Baby Wutanfälle hat?
Was du tun kannst
- Bleibe ruhig (zähle bis 10 und nutze die bisherigen Erkenntnisse aus deinen Yoga-Kursen!)
- Versuche mit Geduld und Konzentration zu verstehen, was sie wollen
- Gehe mit ihnen auf Augenhöhe
- Verwende eine tiefe Stimme und sei sanft (gehe zurück zu deiner Yogastunde Nr. 1!). Dies ist nützlich, um ihnen zu helfen, sich zu beruhigen
- Nenne sie beim Namen
- Verwende einfache, leicht verständliche Worte
Was du nicht tun solltest
Schreie nicht: Sie konzentrieren sich auf ihre Gefühle, Schreien wird die Dinge noch schlimmer machen
Sei nicht gewalttätig: Ohrfeigen und Schlagen sind keine Lösungen, schlimmer noch, sie werden von dir lernen, wie man Gewalt anwendet (ja, sie lernen von uns!)
Halte dich nicht zurück: Gebe ihnen Raum, um mit ihrer Wut umzugehen, aber lass sie nicht allein (sobald sie sich beruhigt haben, brauchen sie Körperkontakt und eine Umarmung von dir!)
Lass sie nicht allein: Sie werden sich verlassen fühlen
Bestrafe nicht und schüchtere nicht ein: Es werden keine langanhaltenden positiven Dinge daraus entstehen
Bringe sie nicht in Verlegenheit, wenn du in der Öffentlichkeit schreist: Es ist nicht respektvoll und die Menschen um dich herum kümmern sich nicht darum
Bist du zu wütend, um mit dem Wutanfall deines Kindes fertig zu werden?
Es ist normal. Es ist menschlich. Dir geht es gut.
In diesen Situationen ist viel Geduld gefragt.
Der beste Rat ist, eine Pause einzulegen und spazieren zu gehen. Wenn du es nicht schaffst, bitte einfach deinen Partner oder jemanden um Hilfe, während du eine Pause einlegst und dich beruhigst. Du wirst dich erleichtert fühlen und die Situation bewältigen können, sobald du zurück bist.
Was schlägt Montessori vor, um Wutanfälle zu vermeiden?
Unabhängigkeit. Ab 2 Jahren suchen Babys nach mehr Unabhängigkeit. Passe dein Zuhause so an, dass es auf dein Kind angepasst ist, damit es Dinge selbst erledigen kann.
Praxisbeispiel: Lass dein Kind aussuchen, was es anziehen möchte. Bereite am Abend vor dem Schlafengehen verschiedene Kleidungsoptionen vor und lass es morgens wählen.
Ein paar einfache Regeln. Definiere klare Regeln und erkläre diese mit einfachen Worten und einer positiven Einstellung. Auf diese Weise fühlen sie sich eher geneigt, ihnen zu folgen, anstatt sich ihnen zu widersetzen (als müssten sie diese Grenze überschreiten).
Praxisbeispiel: Dein Kind muss den Autositz und einen Autogurt benutzen. Erkläre mit einfachen Worten, warum es für seine/ihre Sicherheit wichtig ist.
Lege eine Routine fest. Der Aufbau von Routinen hilft deinem Kind zu wissen, was los ist, und es wird weniger zu Wutanfällen neigen.
Praxisbeispiel: Beginne vor dem Zubettgehen mit einer Reihe von Aktivitäten, die das Baby auf diesen Moment vorbereiten: Pyjama anziehen, Zähne putzen, ein Glas Wasser trinken, ein Märchen vorlesen oder einer Geschichte zuhören.
Die letzte wichtige Sache, an die man sich erinnern sollte, ist, dass die Eltern kohärent und ausgerichtet sind.
Es ist in Ordnung, unterschiedliche Lösungen für dasselbe Problem zu haben, aber es ist wichtig, darüber zu diskutieren und Gemeinsamkeiten zu finden. Wenn du das nicht tust, wird dein Kind nur noch verwirrter sein.