Trauma Experten warnen: Diese 10 Erziehungsfehler schaden deinem Kind

Trauma Experten warnen: Diese 10 Erziehungsfehler schaden deinem Kind

Eine Therapeutin hat eine Liste mit Verhaltensweisen zusammengestellt, die Eltern unbedingt vermeiden sollten, um ihren Kindern emotionale Wunden zu ersparen.

„Erziehung ist stressig, und niemand erwartet, dass Eltern alles perfekt machen“, betont Morgan Pommells, eine Kindheitstrauma-Therapeutin aus Ontario, Kanada. „Kinder brauchen keine perfekten Eltern – sie brauchen sichere Eltern.“

In ihrem Beitrag ruft Pommells Eltern eindringlich dazu auf, diese Liste zu lesen und ihre Erziehung entsprechend anzupassen, damit ihre Kinder nicht später als Erwachsene mühsam ihr Kindheitstrauma aufarbeiten müssen.

Kinder nicht mit Aggression oder lauten Geräuschen wecken

Pommells betont, dass Eltern darauf achten sollten, ihre Kinder morgens sanft zu wecken und auf laute oder aggressive Geräusche zu verzichten.

Sie erklärt, dass das plötzliche Anschreien oder Erschrecken eines Kindes beim Aufwachen eine starke Stressreaktion auslösen kann.

Dies kann dazu führen, dass das Nervensystem des Kindes in einen dauerhaften Alarmzustand gerät, was langfristig negative Auswirkungen auf seine emotionale Entwicklung haben kann.

Geschwister nicht so unterschiedlich behandeln, dass ein klarer Favorit entsteht

Eltern sollten vermeiden, ihre Kinder unterschiedlich zu behandeln oder ein Kind offensichtlich zu bevorzugen.

Wenn Geschwister merken, dass eines von ihnen bevorzugt wird, kann dies tiefe emotionale Wunden hinterlassen und zu Unsicherheiten, Eifersucht und geringem Selbstwertgefühl führen.

Ein gesundes Familienumfeld zeichnet sich dadurch aus, dass jedes Kind sich gleichermaßen geliebt, geschätzt und respektiert fühlt.

Sätze wie „Dann bin ich wohl die schlechteste Mutter“ vermeiden, wenn ein Kind verletzt ist

Wenn Kinder ihre Gefühle ausdrücken und mitteilen, dass sie verletzt oder enttäuscht sind, sollten Eltern nicht in eine Verteidigungshaltung verfallen oder sich selbst als Opfer darstellen.

Aussagen wie „Dann bin ich wohl die schlechteste Mutter“ lenken die Aufmerksamkeit von den Gefühlen des Kindes weg und machen es stattdessen für die Emotionen der Eltern verantwortlich.

Dies kann dazu führen, dass Kinder sich schuldig fühlen, wenn sie ehrlich über ihre Gefühle sprechen, und dass sie in Zukunft ihre Emotionen unterdrücken.

Sich nicht weigern, sich zu entschuldigen, nur weil man der Elternteil ist

Viele Eltern haben die Überzeugung, dass sie sich niemals bei ihren Kindern entschuldigen müssen, weil sie „die Erwachsenen“ sind.

Doch ein respektvoller Umgang in der Familie bedeutet, dass auch Eltern Verantwortung für ihr Verhalten übernehmen.

Wenn Eltern sich weigern, sich zu entschuldigen, vermitteln sie ihren Kindern unbewusst, dass Macht wichtiger ist als Gerechtigkeit oder Empathie.

Eine ehrliche Entschuldigung zeigt dem Kind, dass Fehler menschlich sind und dass man aus ihnen lernen kann.

Laut Daten der „Substance Abuse and Mental Health Services Administration“ ist Kindheitstrauma weit verbreitet.

Mehr als zwei Drittel aller Kinder haben bis zum Alter von 16 Jahren mindestens ein traumatisches Ereignis erlebt.

Erwarten, dass die ganze Familie auf Zehenspitzen läuft, wenn Sie schlechte Laune haben

Eltern sollten sich bewusst sein, dass ihre Emotionen die Atmosphäre zu Hause stark beeinflussen.

Wenn Kinder ständig Angst haben müssen, wie ein Elternteil reagieren wird, kann das langfristig zu Stress und Unsicherheit führen.

Stattdessen ist es wichtig, eigene Emotionen zu regulieren und eine Umgebung zu schaffen, in der sich alle Familienmitglieder sicher fühlen.

Seine Kinder nicht vor dem anderen Elternteil schützen, wenn dieser etwas wirklich Falsches oder Verletzendes getan hat

Kinder brauchen das Gefühl, dass ihre Eltern sie beschützen – auch vor familiären Dynamiken, die ihnen schaden könnten.

Wenn ein Elternteil schädliches Verhalten zeigt, sei es emotional, verbal oder physisch, ist es die Verantwortung des anderen Elternteils, einzuschreiten und das Kind zu unterstützen.

Ignorieren oder Verharmlosen solcher Situationen kann tiefe emotionale Wunden hinterlassen und das Vertrauen des Kindes in seine Bezugspersonen erschüttern.

Sich emotional auf das Kind stützen, als wäre es ein Partner

Eltern sollten die emotionale Sicherheit ihrer Kinder in jeder Situation an erste Stelle setzen.

Wenn sie ihre Kinder jedoch als emotionale Stütze nutzen, anstatt sich an erwachsene Bezugspersonen zu wenden, kann das die kindliche Psyche enorm belasten.

Langfristig führt dies oft dazu, dass Kinder als Erwachsene eine Therapie benötigen, um die emotionale Verantwortung aufzuarbeiten, die ihnen in der Kindheit aufgebürdet wurde.

Kinder unfair behandeln, weil „die Welt auch nicht fair ist“

Diese Erziehungsmethode bereitet Kinder nicht auf das Leben vor, sondern vermittelt ihnen lediglich das Gefühl, dass Ungerechtigkeit normal und unvermeidbar ist.

Stattdessen brauchen Kinder Eltern, die ihnen beibringen, mit Herausforderungen gesund umzugehen.

Kinder als eine bloße Verlängerung der eigenen Person sehen

Kinder sind eigenständige Individuen mit eigenen Gedanken, Gefühlen und Träumen.

Sie auf ihre Elternrolle oder die Erfüllung elterlicher Erwartungen zu reduzieren, kann ihr Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen.

Glauben, dass Kinder dankbar sein sollten, weil sie ernährt und untergebracht werden

Essen, ein Zuhause und grundlegende Versorgung sind keine „Gefälligkeiten“, für die Kinder Dankbarkeit zeigen müssen – es ist die grundlegende Verantwortung der Eltern.

Wenn Eltern diese Dinge als Druckmittel oder Rechtfertigung für mangelnde emotionale Fürsorge nutzen, kann das zu tiefem Groll und niedrigem Selbstwertgefühl bei ihren Kindern führen.

Pommells stellte klar: „Ich bin überzeugt, dass 99,9 % der Eltern ihr Bestes geben. Viele dieser Fehler geschehen unbewusst. Doch das bedeutet nicht, dass sie keine Folgen haben oder dass wir nicht versuchen sollten, es besser zu machen.“

Eltern, die sich aktiv bemühen, den Kreislauf von Kindheitstrauma zu durchbrechen, schaffen eine sichere, unterstützende Umgebung für ihre Kinder. Dies erleichtert ihnen den Übergang ins Erwachsenenleben und stärkt langfristig ihr emotionales Wohlbefinden.