Warum faule Mütter manchmal die besten Mütter sind – und warum Kinder später dankbar dafür sind

Warum faule Mütter manchmal die besten Mütter sind – und warum Kinder später dankbar dafür sind

Manchmal glauben wir, als Mütter immer perfekt sein zu müssen – ständig im Einsatz, voller Energie und immer mit einem Plan in der Hinterhand. Doch was, wenn genau das Gegenteil manchmal viel besser ist? „Faule Mütter“ – das klingt vielleicht provokant, doch es steckt eine tiefe Wahrheit darin.

Eine Mutter, die bewusst loslässt, sich Pausen gönnt und ihren Kindern Raum zur Eigenständigkeit gibt, schenkt ihnen oft mehr, als sie selbst ahnt.

Dabei geht es nicht darum, den ganzen Tag auf dem Sofa zu liegen. „Faul“ zu sein bedeutet vielmehr, gezielt darauf zu verzichten, alles allein zu machen, und stattdessen Verantwortung abzugeben.

Dieser Ansatz ist nicht nur gut für die Kinder, sondern auch für den Partner. Wenn Aufgaben und Verantwortung gleichmäßiger verteilt werden, profitieren alle:

Die Kinder lernen, selbstständig zu handeln, die Partnerschaft wird gestärkt, und du gewinnst mehr Zeit für dich selbst. Letztendlich entsteht eine Balance, die der ganzen Familie guttut – ein Gewinn für alle.

Fokussieren wir uns auf die Beziehung zu den Kindern von klein auf! Hier sind Tipps, um die typischen Herausforderungen im Alltag zu meistern – und um dir als Elternteil das Leben spürbar zu erleichtern.

Umgang mit einem wählerischen Esser

Essen ist eine grundlegende Notwendigkeit, aber das ständige Drängen auf das richtige Verhalten am Esstisch kann mehr Stress verursachen, als nötig.

Und genau hier kommt der entspannte Ansatz der „faulen Mütter“ ins Spiel.

Anstatt sich ständig Gedanken zu machen und Druck auszuüben, lassen diese Mütter ihr Kind einfach auf natürliche Weise entscheiden.

Sie wissen: Kinder wissen oft am besten, was sie brauchen – und das gilt auch für den Appetit. Ein „Iss doch“ ist tabu, weil es nur zu Widerstand führt. Stattdessen wird das Kind in Ruhe gelassen, um nach eigenem Tempo und nach eigenem Hunger zu essen.

„Faul“ bedeutet hier, das Kind nicht zu überreden oder zu zwingen. Stattdessen wird eine entspannte Atmosphäre geschaffen, in der das Kind das Essen selbst entdecken kann.

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Es bekommt die Möglichkeit, neue Lebensmittel auszuprobieren, ohne dass ständig etwas aufgedrängt wird. Die Mahlzeiten sind bunt, abwechslungsreich und ansprechend, aber ohne übermäßigen Aufwand – schließlich zählt der Genuss, nicht der Perfektionismus.

Ein weiterer Trick der „faulen Mütter“ ist Geduld. Wenn das Kind etwas nicht sofort essen möchte, wird es später einfach wieder angeboten. Ohne Stress, ohne Drama – es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Appetit kommt, wenn er nicht unter Druck steht.

Und um das Ganze noch weiter zu vereinfachen: Die „faulen Mütter“ beziehen ihr Kind in den Prozess ein. Es darf beim Einkaufen mitentscheiden oder beim Zubereiten der Mahlzeiten helfen.

So entsteht eine positive Verbindung zu Lebensmitteln und das Kind bekommt Lust, Neues auszuprobieren, ohne sich gezwungen zu fühlen.

Dein Kind ins Bett bringen – So geht’s stressfrei

Das Ins-Bett-Bringen deines Kindes muss nicht immer eine Herausforderung sein. Mit ein wenig Geduld und Routine kann diese Zeit zu einem entspannenden Abschluss des Tages werden.

Statt hektisch und gestresst durch den Abend zu hetzen, schaffen „faulere“ Mütter eine beruhigende Atmosphäre. Sie gehen die Abendroutine ruhig an, ohne sich selbst unnötig unter Druck zu setzen. Das Kind weiß, was es erwartet, und fühlt sich dadurch sicherer.

Ein entspannendes Bad, eine Geschichte oder sanfte Musik – solche kleinen Rituale signalisieren dem Kind, dass es Zeit ist, zur Ruhe zu kommen. Dabei ist es wichtig, dass das Kind selbst bestimmen darf, wie es die Nacht beginnen möchte. Vielleicht mit einem bestimmten Kuscheltier oder einem Lieblingsbuch.

Geduld und Gelassenheit sind hier der Schlüssel. Anstatt zu hetzen oder zu drängen, erlauben „faulere“ Mütter ihrem Kind, sich in seinem eigenen Tempo in den Schlafmodus zu begeben. Das Ergebnis? Ein ruhigeres Kind und eine entspannende Nacht für alle.

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Umgang mit Wutanfällen und Ablenkungstechniken

Wutanfälle sind oft ein natürlicher Ausdruck von Frustration oder Unzufriedenheit bei kleinen Kindern. Viele „faule“ Mütter reagieren in solchen Momenten entspannt und gelassen.

Sie wissen, dass Kinder ihre Emotionen auf ihre eigene Weise ausdrücken, und bleiben ruhig, um die Situation zu entschärfen. Hier sind einige Strategien, die helfen können:

Unverbotene, interessante Ablenkungen anbieten: Manchmal reicht es, das Kind mit etwas Neuem oder Spannendem abzulenken. Zeige ihm zum Beispiel einen leuchtenden Ball, ein Glitzer-Spielzeug oder etwas, das seine Aufmerksamkeit fängt.

Eine einfache Möglichkeit könnte auch sein, eine kleine Taschenlampe zu benutzen, um mit ihm Schattenbilder zu machen oder einen kleinen Zaubertrick zu zeigen. Diese Ablenkung kann helfen, die Wut zu unterbrechen und das Kind in eine neue, positive Richtung zu lenken.

Geduldige Formulierungen: Vermeide es, in der Situation mit einem strengen „Nein“ zu reagieren. Stattdessen kannst du sanft und mit Verständnis antworten: „Ja, du kannst das später machen, aber jetzt ist es Zeit für etwas anderes. Lass uns noch etwas zusammen machen, bevor wir weitermachen.“

Alternativen anbieten: Wenn dein Kind in etwas vertieft ist, was es nicht sofort beenden möchte – wie ein Spiel oder eine Aktivität – biete eine sanfte Alternative an.

Anstatt einfach zu sagen „Hör auf zu spielen, es ist Zeit für’s Abendessen“, könntest du sagen: „Ich glaube, deine Spielzeuge brauchen jetzt auch eine Pause. Willst du sie zum Mittagessen setzen?“ Indem du eine Verbindung zu seiner Welt herstellst, hilfst du ihm, den Übergang mit weniger Widerstand zu akzeptieren.

Sanfte Übergänge schaffen: Wenn es Zeit ist, eine Tätigkeit zu beenden, ohne dass es zu einem Wutanfall kommt, kannst du den Übergang in kleine Schritte unterteilen.

Zum Beispiel: „Wir müssen jetzt das Puzzle beenden, aber wie wäre es, wenn du mir hilfst, alles aufzuräumen? Dann können wir zusammen etwas anderes machen.“ Diese kleine Beteiligung gibt dem Kind das Gefühl, mitentscheiden zu können, ohne es zu überfordern.

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Zusammenfassung

Wenn du eine „faule Mama“ bist, herrscht eine entspannende Atmosphäre in deinem Zuhause. Jeder geht in seinem eigenen Tempo, ohne ständigen Stress oder Lärm.

Anstatt dich ständig unter Druck zu setzen, überlässt du deinen Kindern die Freiheit, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihre Bedürfnisse in ihrem eigenen Rhythmus zu erfüllen.

Dies hat viele Vorteile für die Kinder: Sie lernen Selbstständigkeit, entwickeln ein stärkeres Gefühl für Verantwortung und fühlen sich wertgeschätzt, weil ihre Meinungen und Wünsche gehört werden.

Indem du weniger Druck ausübst und nicht ständig kontrollierst, stärkst du ihr Selbstvertrauen und ihre Fähigkeit, selbstbewusste Entscheidungen zu treffen.

Kinder, die in einem entspannten Umfeld aufwachsen, sind oft besser in der Lage, ihre Emotionen zu regulieren und sich in stressigen Situationen besser zurechtzufinden. Sie lernen, Verantwortung zu übernehmen und entwickeln ein stärkeres Selbstwertgefühl, was sich positiv auf ihre gesamte Entwicklung auswirkt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Kinder in einem weniger hektischen Umfeld eher bereit sind, Neues auszuprobieren und ihre eigenen Interessen zu entdecken, ohne sich von äußeren Erwartungen überwältigt zu fühlen.

Dies fördert ihre Kreativität und Unabhängigkeit. In einem Zuhause, in dem Ruhe und Geduld an erster Stelle stehen, lernen Kinder, dass Fehler okay sind und dass es Zeit braucht, um zu wachsen.