10 Wege, wie narzisstische Eltern ihre Kinder sabotieren
- Narzisstische Eltern untergraben ihre Kinder oft zwanghaft – sowohl absichtlich als auch unbeabsichtigt.
- Das Adultifizieren (das zu frühe Erwachsenmachen), Infantisieren (das Kindlich-Halten) und Gaslighting gehören zu den häufigsten Formen der Sabotage, die narzisstische Eltern einsetzen.
- Kinder über Narzissmus, Traumata und emotionale Kompetenz aufzuklären, kann dazu beitragen, die Familiendynamik für zukünftige Generationen zu verbessern.
Menschen mit narzisstischen Persönlichkeiten sind oft relationale Gegenspieler, die andere zwanghaft untergraben, um ein Gefühl von Kontrolle und Überlegenheit zu erlangen.
Selbst wenn sie jemanden idealisieren und ins beste Licht rücken, ist das eine Form der Manipulation – durch Schmeichelei und Lob –, die sich schlagartig in Verachtung verwandeln kann.
Als Gesellschaft möchten wir nur ungern zugeben, dass Eltern zu solchem Verhalten gegenüber ihren eigenen Kindern fähig sind.
Doch die Tatsache bleibt bestehen: Missbrauch und Vernachlässigung durch Eltern gehören zur menschlichen Realität, und gerade Narzissten sind genau die Art von Menschen, die andere verletzen und traumatisieren – insbesondere die Schwächsten.
Narzisstisches Verhalten verstehen
Beim Verstehen narzisstischen Verhaltens ist es wichtig zu erkennen, dass Narzissten sowohl in der Gesellschaft als auch in Familien existieren und lernen, ihre Eifersucht, ihren Mangel an Empathie, ihren egoistischen Opportunismus und ihr Überlegenheitsgefühl zu verbergen, um sozial funktionieren zu können.
Obwohl narzisstische Eltern – besonders die verdeckte Form – oft sehr geschickt darin sind, ihre Grausamkeit zu verbergen und sich nach außen sogar tugendhaft zu präsentieren, untergraben sie ihre eigenen Kinder ganz selbstverständlich auf vielfältige Weise.
10 Wege, wie narzisstische Eltern ihre Kinder sabotieren
Hier sind einige typische Methoden, mit denen narzisstische Eltern ihre Kinder untergraben – sowohl absichtlich als auch als Nebeneffekt ihrer Gleichgültigkeit gegenüber den Schäden, die sie anrichten:
Gehorsam belohnen und Widerspruch bestrafen
Narzisstische Eltern belohnen Gehorsam und Angepasstheit ihrer Kinder mit Lob und Privilegien.
Freie Meinungsäußerung und abweichende Ansichten hingegen bestrafen sie mit Verurteilung, Wut und Ablehnung.
Emotionale Reaktionen pathologisieren
Eine der schädlichsten Seiten narzisstischer Erziehung ist die Wut und der Groll des Narzissten gegenüber den normalen Abhängigkeitsbedürfnissen und emotionalen Reaktionen ihrer Kinder.
Diese werden meist als egoistisch, schwach und/oder aufsässig dargestellt.
Wut und Scham normalisieren
Für Kinder narzisstischer Eltern ist es zutiefst traumatisierend, in einer Atmosphäre ständiger Wut und Scham aufzuwachsen.
Dies führt langfristig zu einer Überaktivierung des Nervensystems, behindert eine gesunde Entwicklung, begünstigt akute und chronische Gesundheitsprobleme und verstärkt generationenübergreifende Traumamuster.
Lieblingskinder und Sündenböcke erschaffen
Im Kern einer narzisstischen Persönlichkeit liegt eine Spaltung zwischen einem beschämten, verletzlichen Inneren (das meist unbewusst verdrängt wird) und einem besonderen, überlegenen äußeren Selbstbild.
Als Eltern projizieren Narzissten dieses innere Spannungsfeld oft auf ihre Kinder: Ein Kind wird als Erweiterung des idealisierten Selbst gesehen, ein anderes als Spiegelbild des verdrängten Schattens.
In Familien mit nur einem Kind kann dieses sogar abwechselnd idealisiert und zum Sündenbock gemacht werden – ein emotionales Auf und Ab.
Entfremdung von Beziehungen
Narzisstische Eltern entfremden ihre Kinder durch Vergleiche, Intrigen und Rufmord von anderen Bezugspersonen.
Bei erwachsenen Kindern versuchen narzisstische Eltern oft sogar, sie von ihren eigenen Kindern und dem Ehepartner zu isolieren.
Gaslighting ihrer Wahrnehmung
Gaslighting zeigt sich in vielen Formen, verfolgt jedoch immer das Ziel, die Wahrnehmung anderer durch Lügen und Verdrehungen zu manipulieren.
Narzisstische Eltern gaslighten ihre Kinder, um deren Selbstvertrauen zu schwächen und Kontrolle über ihre Gedanken und Gefühle zu erlangen.
Adultifizierung
Es ist typisch für narzisstische Eltern, ihre Kinder in erwachsene Rollen zu drängen, um ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
Diese ausgebeuteten Kinder übernehmen dann Funktionen wie Therapeut, Problemlöser, Pfleger, beste Freundin oder gar Partnerersatz.
Infantilisierung
Im Gegensatz zur Adultifizierung halten manche narzisstische Eltern ihre Kinder absichtlich in Abhängigkeit und Hilflosigkeit, um die Kontrolle zu behalten, sich gebraucht und überlegen zu fühlen und von anderen Mitgefühl und Aufmerksamkeit zu bekommen.
Keine Lebenskompetenzen vermitteln
Wenn es ihnen keinen persönlichen Vorteil bringt, vernachlässigen narzisstische Eltern die Aufgabe, ihren Kindern wichtige Fähigkeiten für ein selbstständiges Leben beizubringen.
Besonders verletzend: Später kritisieren sie ihre Kinder oft hart für deren Schwierigkeiten, als Jugendliche oder Erwachsene im Leben zurechtzukommen.
Finanzielle Manipulation
Für viele Menschen bedeutet Geld Sicherheit – narzisstische Eltern nutzen es jedoch, um Kontrolle über ihre Kinder auszuüben.
Sie setzen Geschenke, Zahlungen und Erbschaften gezielt als Druckmittel ein, indem sie diese abwechselnd großzügig verteilen, als Anreiz einsetzen oder vollständig entziehen.
Narzisstische Persönlichkeiten sind oft schreckliche, gefährliche und traumatisierende Eltern – doch das hält sie nicht davon ab, Kinder zu bekommen. (Das bedeutet allerdings nicht, dass sie keinerlei positive Eigenschaften haben; die meisten Narzissten geben neben dem Schlechten auch einige gute Dinge weiter.)
Doch was können wir mit den Narzissten in unserer Umgebung tun?
In der Regel können wir sie nicht verändern. Aber wir können unsere Kinder über Narzissmus, Trauma und emotionale Kompetenz aufklären, damit sie sich selbst helfen und den Kreislauf für zukünftige Generationen durchbrechen können.