Liebe, die dich nicht erkennt, wenn du schwach bist, ist nicht die, die du verdienst
Es ist leicht, jemanden zu lieben, wenn alles gut läuft. Wenn das Lächeln auf den Lippen leicht fällt, wenn das Leben im Gleichklang schwingt, wenn Pläne aufgehen und Wege klar sind.
Doch wahre Liebe zeigt sich nicht in den Sonnentagen.
Sie zeigt sich in der Dunkelheit – wenn dein Licht flackert, wenn du Fragen stellst, auf die es keine einfachen Antworten gibt. Wenn du selbst nicht weißt, wer du bist.
Du verdienst eine Liebe, die dich sieht, wenn du selbst unsicher bist.
Eine Liebe, die nicht nur deine Stärke liebt, sondern auch deine Wunden anerkennt.
Nicht, weil sie dich reparieren will, sondern weil sie dich in deiner Ganzheit erkennt – als Mensch mit Tiefe, mit Brüchen, mit echtem Gefühl.
Es ist eine Illusion zu glauben, Liebe müsse nur dann bestehen, wenn wir funktionieren.
Wenn wir geben, leisten, stark bleiben. Aber Liebe ist kein Vertrag, den man erfüllt – sie ist ein Raum, den man gemeinsam hält.
Wenn du in einem Moment der Schwäche spürst, dass du dich rechtfertigen musst,
wenn du dich klein machen musst, um geliebt zu werden, wenn du das Gefühl hast, nicht genug zu sein dann ist es keine Liebe, die dich trägt.
Es ist eine Verbindung, die dich begrenzt.
Liebe, die dich nicht erkennt, wenn du schwach bist, ist nicht die, die du verdienst.
Denn du verdienst jemanden, der bei dir bleibt, auch wenn du nicht glänzt.
Der nicht wegsieht, wenn du weinst.
Der nicht verwirrt ist von deiner Traurigkeit, sondern dich darin hält.
Jemand, der nicht davonläuft, wenn du fällst sondern neben dir sitzt, bis du bereit bist, wieder aufzustehen.
Nicht, weil du musst, sondern weil du willst.
Weil du fühlst, dass du nicht alleine bist.
Es braucht Mut, sich in seiner Schwäche zu zeigen.
Und es braucht Tiefe in einem Menschen, diese Schwäche mit Liebe zu betrachten.
Wahre Liebe stellt keine Bedingungen.
Sie wartet nicht auf deine beste Version.
Sie liebt auch die unsichere, die müde, die verletzliche Seite in dir.
Denn genau dort – wo du am meisten Schutz brauchst – entfaltet sich Vertrauen.
Wenn du dich verstellen musst, um nicht verlassen zu werden, wenn du deine Tränen versteckst, weil sie zu viel sein könnten, wenn du ständig Angst hast, nicht mehr zu genügen dann bist du in einem Raum, der deine Seele nicht nährt.
Sondern sie zudeckt.
Du darfst schwach sein.
Du darfst verwundbar sein.
Du darfst Fragen haben, durcheinander sein, zweifeln.
Und du verdienst eine Liebe, die das nicht nur aushält sondern genau darin Tiefe findet.
Denn Liebe, die nur an deiner Oberfläche bleibt, ist Liebe, die dich nie ganz gesehen hat.
Lass nicht zu, dass du dich auf eine halbe Weise lieben lässt.
Du bist nicht hier, um nur dann gesehen zu werden, wenn du strahlst.
Du bist hier, um ganz gesehen zu werden – in Licht und Schatten.
Und wenn du jemanden findest, der dich genau dann liebt, wenn du selbst nichts mehr zu geben hast
dann weißt du: Das ist die Liebe, die du verdienst.
Eine Liebe, die nicht weggeht, wenn es unbequem wird.
Sondern bleibt.
Mit offenen Augen.
Mit offenem Herzen.
Und mit der leisen, aber starken Botschaft:
„Ich sehe dich – genau jetzt. Und ich bleibe.“