Impulsivität in der Erziehung – Wie unüberlegte Reaktionen Kinder prägen

Impulsivität in der Erziehung – Wie unüberlegte Reaktionen Kinder prägen

Eltern wollen das Beste für ihre Kinder, doch im stressigen Alltag reagieren sie manchmal impulsiv – sei es mit harschen Worten, lauter Stimme oder schnellen Verboten. Solche unüberlegten Reaktionen können Kinder verunsichern und ihre emotionale Entwicklung beeinflussen.

Was bedeutet Impulsivität in der Erziehung?

Erwachsene, die keine effektiven Strategien zur Stressbewältigung entwickelt haben und nur eine geringe Frustrationstoleranz besitzen, neigen dazu, impulsiv und starr zu reagieren.

Häufig fällt es ihnen schwer, ihre Emotionen zu regulieren, wodurch sie ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen und erwarten, dass andere diesen entsprechen.

Anstatt Verantwortung für ihr eigenes emotionales Wohlbefinden zu übernehmen, neigen sie dazu, ihr Unwohlsein auf ihr Umfeld zu projizieren und anderen die Schuld für ihre negativen Gefühle zu geben.

Wenn impulsives Reagieren ein typisches Muster in der Erziehung ist, können Kinder auf verschiedene Weise darauf reagieren

Lernen durch Nachahmung: Das Kind übernimmt die Reaktionsmuster der Eltern – das bedeutet, dass es hauptsächlich anderen die Schuld gibt.

Die Situation retten: Das Kind versucht, impulsive Episoden der Eltern vorherzusehen und zu entschärfen – es wächst mit der Überzeugung auf, dass es selbst schuld ist.

Rückzug in die eigene Welt: Das Kind schaltet ab und flüchtet in seine Gedankenwelt, was sich negativ auf seine Aufmerksamkeit und Konzentration auswirken kann – es erlebt ein Gefühl der Hilflosigkeit.

Aufwachsen bei Eltern, die überwiegend impulsiv reagieren, ist wie das Leben in einem Gebiet, das anfällig für Tornados ist. Diese Kinder wissen, dass der Tornado kommen wird, nur der Beginn ist ungewiss. Ihr Nervensystem ist ständig in einem Zustand der Erregung, und sie verteidigen sich mit den Reaktionen: Kampf, Flucht, Erstarrung.

Was kann ein Elternteil tun, der diesen Text liest und sich darin wiedererkennt?

Selbstreflexion: Der erste Schritt ist, sich ehrlich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Eltern sollten sich bewusst machen, wann sie impulsiv reagieren und welche Situationen diese Reaktionen auslösen.

Emotionen anerkennen: Es ist wichtig, die eigenen Emotionen zu erkennen und zu akzeptieren, anstatt sie zu verdrängen. Eltern können sich fragen: “Warum reagiere ich so? Was brauche ich in diesem Moment?”

Pausen einlegen: Wenn Eltern merken, dass sie sich überfordert oder gestresst fühlen, sollten sie sich eine Pause gönnen. Ein kurzer Rückzug kann helfen, sich zu beruhigen und die Reaktion besser zu steuern.

Stressbewältigung lernen: Das Erlernen von Methoden zur Stressbewältigung ist entscheidend. Einfache Techniken wie tiefes Atmen, Meditation oder regelmäßige Spaziergänge können Eltern helfen, ihre Emotionen besser zu regulieren.

Grenzen setzen: Eltern sollten klare Grenzen für sich selbst und ihre Kinder festlegen. Es ist wichtig zu erkennen, dass es in Ordnung ist, nicht immer perfekt zu sein, und dass es wichtig ist, auch auf die eigenen Bedürfnisse zu achten.

Unterstützung suchen: Eltern, die sich überfordert fühlen, sollten Unterstützung suchen – sei es bei einem Partner, Freunden, Familie oder einem Therapeuten. Der Austausch mit anderen kann helfen, Lösungen zu finden und den Stress zu verringern.

Fehler akzeptieren: Niemand ist perfekt. Eltern sollten lernen, dass es normal ist, Fehler zu machen, und dass diese Fehler eine Chance sind, zu wachsen und sich zu verbessern.

Selbstfürsorge priorisieren: Sich selbst zu pflegen ist entscheidend. Eltern sollten Zeit für sich selbst einplanen, um ihre eigene emotionale Gesundheit zu stärken. Das kann durch Hobbys, Sport oder einfach durch Ruhepausen geschehen.